Mrz 10
Einsicht in meine Patientenakte
Am gestrigen Tag machte uns eine Bekannte, der eine ähnliche Situation in der Uniklinik FFM geschehen ist, darauf aufmerksam, dass es wichtig sei, meine Patientenakte so schnell wie möglich einzusehen. Daraufhin verfassten wir ein Fax, in dem wir der Uniklinik FFM mitteilten, dass wir morgen meine Patientenakte einsehen möchten.
Heute morgen um 8:07 Uhr bekamen wir einen Anruf von Frau Dr. Reiter (Vertretung von Professor Dr. Louwen), dass eine so kurzfristige Akteneinsicht nicht möglich sei. Sie wisse auch gar nicht wo die Akte ist und hätte keinen Zugriff darauf. Professor Dr. Frank Louwen sowie sein Sekretariat habe diese Woche Urlaub. Eine Einsicht wäre nur durch die Rechtsabteilung möglich und wir sollen uns mit dem Klinikjustiziar Herrn Hantsche in Verbindung setzen und einen Termin vereinbaren.
Bei dem Telefonat mit Herrn Hantsche, versuchte dieser uns abzuwimmeln. Er erklärte uns, dass die Akte nicht auffindbar und eine so kurzfristige Einsicht nicht möglich sei – wie wir uns das denn vorstellen, sie haben immerhin 50.000 Patienten. Wir machten ihm verständlich, dass es unser Recht ist, die Akte jederzeit einzusehen und das es ja nicht sein kann, dass eine Akte nicht auffindbar ist und zudem führen sie sicherlich nur 1 Patientin mit meinem Namen. Daraufhin erwiderte er, dass er eine Schwester darauf angesetzt hat, die Akte zu suchen - es jedoch heute aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr zur Akteneinsicht kommen würde, da man diese ja erst einmal finden müsste.
In der Zwischenzeit haben wir uns mit einem Bekannten auf den Weg in die Uniklinik gemacht. Dort angekommen sind wir zuerst in den Kreissaal mit der Bitte um Akteneinsicht. Dort wurde wiederum versucht, uns abzuwimmeln. Die Ärztin meinte, Frau Dr. Reiter habe uns ja schon erklärt, dass eine Akteneinsicht nur durch die Rechtsabteilung möglich wäre. Als wir nicht locker liesen, schickte sie uns zu Frau Dr. Reiter. Diese meinte zu uns, sie haben die Akte gefunden und diese sei schon nach drüben zum Justiziar gegangen. (Am Telefon erklärte sie uns doch noch, sie habe mit der Sache nichts zu tun und es würde alles über die Rechtsabteilung laufen?!) Wir machten uns also auf den Weg in Haus 13 zum Klinikjustiziar Herrn Hantsche. Dort angekommen bat uns eine Dame (nicht überrascht, dass wir kommen) ins Besprechungszimmer und gab Herrn Hantsche Bescheid. Dieser rückte mit der Akte an. Zuerst begrüßte er uns und warf uns entgegen, dass er die Akte erst vor 2 Minuten erhalten habe. Er meinte, wir können nun gerne die Akte einsehen – jedoch könne er uns heute keine Kopien mitgeben, da er dies nicht schafft. Als wir sagten, dass wir die Kopien auch gerne selbst machen und auch Zeit haben zu warten, meinte er nur, dass er die Akte nicht aus der Hand geben darf. In diesem Moment zückte mein Mann unsere Digitalkamera und sagte: “Aber es spricht ja nichts dagegen, wenn ich es abfotografiere – oder?!” Herr Hantsche war sehr verstutzt. Nach kurzem Zögern willigte er dem Abfotografieren der Akte ein. Als erstes fiel mir auf, dass sich unser Fax des gestrigen Abends schon abgelegt in der Akte befand (am Telefon erklärte uns Herr Hantsche noch, dass er das Fax noch nicht gesehen habe – bedeutet dies dass die Akte doch in den Händen von Frau Dr. Reiter war, was sie ja bestritt?!). Wir haben die Akte Seite für Seite abfotografiert und anschließend noch die Seitenanzahl der Akte festgehalten. Die Kopie meiner Patientenakte lässt uns Herr Hantsche bis Ende dieser Woche zukommen.
Nun werden wir uns die Akte mal genau durchlesen!
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